Ob die Tscherokesen so was tun?

Ein total abgefahrenes Hindernisrennen über 23 Kilometer führt 371 Extremsportler über Stock und Stein, durch Wald und Sumpf

Von Uwe Werner

Templin. „Die spinnen, die Deutschen!“ – Das dürfte wohl häufig zu hören sein, falls ein Stammesmitglied der Cherokee (deutsch: Tscherokesen, sie selbst bezeichnen sich als Tsalagi) im fernen Amerika erfahren sollte, was da am Sonnabend in Templin los war. Denn für ein wahrhaft verrücktes Rennen hatten die Organisatoren vom Outdoor-Abenteuer erprobten PAS-Team aus Süddeutschland die Bezeichnung „Cherokee-Run“ gefunden.

Foto Uwe Werner

Für die 371 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet sowie weit gereiste Gäste aus den USA, Österreich, der Schweiz, Belgien und den Niederlanden ging es dabei 23 Kilometer rund um den Röddelinsee – über Stock und Stein, durch Wald und Sumpf sowie übers Wasser und zahlreiche Hindernisse, die ihren Namen aber so etwas von verdient haben! Start und Ziel war, wie könnte es anders sein, die Westernstadt „El Dorado“.

Übrigens, auch Templiner stellten sich den knochenharten Anforderungen mit ganzem Körpereinsatz, Kraft, Ausdauer und viel Teamgeist: Zum Beispiel Nicole Steinland, Lothar Kube und Friedhelm Bartelt von der Laufgrupe IG Postheim. Und auch Rico Bechly, Tim Markwardt und Martin Schulz aus dem Rathaus beim Kräftemessen im Crosslauf, Schwimmen, Klettern, Kriechen und Paddeln im gemeinsamen Team „Kurstadtpower“ mit drei Vertretern aus der Partnerstadt Bad Lippspringe dabei.

„Die Resonanz auf diese Premiere in Templin ist phänomenal“, schwärmte Ursula Schemm, die Pressesprecherin des PAS-Teams. „Wir sind als Veranstalter total begeistert von der tollen Akzeptanz in der Stadt und bei der Bevölkerung“, fügte sie hinzu. Und sie sparte in diesem Zusammenhang auch nicht mit Lob für die Westernstadt, den Waldhof oder das Ahorn Seehotel sowie für all jene Behörden, Vereine, Geschäftsleute, Händler, Feuerwehrleute, Polizisten, DRK-Wasserwachtler und Mediziner, ohne deren ehrenamtlichen Einsatz solch eine große Veranstaltung gar nicht zu stemmen gewesen wäre.

Übrigens, alle 371 ins Rennen gegangenen „Cherokees“, darunter 59 Frauen, haben durchgehalten und – mehr oder weniger ausgepowert – das Ziel erreicht. „Das Wetter war Spitze. Die Zuschauerresonanz kaum zu toppen. Und für den Rettungsdienst gab es lediglich einen einzigen Einsatz. Eine Läuferin war mit dem Fuß umgeknickt. Aber nach dem sie ‚verarztet‘ worden war, hat es auch sie schließlich bis ins Ziel geschafft“, berichtete die nach eigenen Worten „rundum zufriedene“ PAS-Team-Pressesprecherin Ursula Schemm.

Als „First Warrior“ (schnellster Läufer m/w) wurde am Abend in der Westernstadt Simon Klingler (Startnummer 68) mit einer reinen Laufzeit von 1:35:31Stunden geehrt. Platz 2 belegte Henning Wolters (Startnummer 7/1:36:02 h) vor Joseph Appel (Startnummer 426/1:40:22 h).

„First Warrioresse“ (schnellste Läuferin) wurde Lilly Lißnerm aus Berlin (Startnummer 433) mit einer Zeit von 1:46:22 h vor Sarah Drees (Startnummer 176/1:59:10 h) und Franziska Tendel (Startnummer 338/2:06:08 h).

Den Titel „Best Warrior Team“ (schnellstes Team) sicherten sich die Boxfreunde VF mit einer Zeit von 2:05:11 h vor den Schwedter Hasen mit Burkhardt Burmeister, Peter Haarbach, Frank Haarbach, Lutz Finger und Mario Sternkiker (2:05:20 h) und dem „Team LimesRun“ (2:25:10 h). Platz 7 belegten die „Röddeliner Cherokeesen“ in der Besetzung Madelyn Zirkel, Karl-Heinz Finkheiser, Jonas Appenheimer, Peter Wawrzinek und Jonas Grimm.

Und auch der Termin für den 2. Cherokee-Run in Templin steht bereits fest. Es ist der 12. September 2015.